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Endlich klar bekommen

Ein echtes Anliegen, eine große Herausforderung, eine knifflige Frage oder ein heikler Moment in einem Projekt zeichnen sich dadurch aus, dass wir sie oft im Kopf lange hin und her wälzen und trotzdem manchmal einfach nicht zum Punkt kommen. In der Moderation und im Coaching nutze ich dann gerne die Visualisierung am Flipchart oder mit der Pinwand, um es sozusagen aus dem Kopf zu bringen und sichtbar zu machen. Doch es gibt noch etwas viel Besseres: Visualisierung in 3D zum Angreifen, zum Begreifen!
Gerade im Team ist für eine entscheidende Frage die Visualisierung schon deswegen wichtig, weil schon über die aktuelle Situation im Detail oft recht unterschiedliche Vorstellungen[1] bestehen. Und es stehen ja genug Methoden zur Verfügung wie die Umfeldanalyse, Wirkungsanalyse, Organigramme oder Ablaufdiagramme. In den meisten Methoden werden ja nicht nur die Systemelemente (Teammitglieder, Abteilungen, Stakeholder-Gruppen, etc.) abgebildet, sondern auch die Art der Wechselwirkungen.

Doch all diese Methoden bieten einen wichtigen Aspekt nicht an: Sie ermöglichen mir nicht die Situation auch räumlich aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Um gemeinsam mit anderen etwas zu entwickeln bzw. zu vereinbaren, ist allerdings das wirkliche Verstehen unterschiedlicher Standpunkte zentral. Und da kommt eine Methode ins Spiel, die ich heuer im Frühjahr erstmals ganz praktisch von Wolfgang Polt erfahren durfte und in die ich mich gleich vertieft habe: Das Systembrett - mehr dazu unter www.systembrett.at
Mit dem Systembrett kann ich nicht nur die Akteurinnen bzw. Akteure und ihre Wechselwirkungen darstellen, sondern auch
  • Grenzen, Regeln, Absichten/Ziele, Erwartungen, Befürchtungen darstellen - also das ganze Repertoire menschlicher Zusammenarbeit,
  • das erarbeitete Lösungsbild immer wieder durch jedes Teammitglied anpassen lassen - und allein dadurch lernen Sie mehr darüber,
  • Und vor allem können Sie die jeweilige Lösung von allen Seiten betrachten, indem sie um das Brett herumgehen - denn erst wenn Sie die Situation/Frage/… wirklich mit den Augen eines/r anderen betrachten, werden Sie erkennen, was Sie verändern können und müssen, damit das Vorhaben gelingen kann.
Daher habe ich Ihnen noch 2 Bilder derselben Situation aus unterschiedlichen Perspektiven eingefügt.
Man braucht gar nicht zu wissen, worum es hier inhaltlich geht: Man spürt förmlich, wie unterschiedlich sich die Situation jeweils anfühlt und daher auch erlebt werden wird.

Wenn das nun Ihre Frage wäre, würden sich dadurch bereits unmittelbare Erkenntnisse erschließen, die eine erfolgreiche Umsetzung erleichtern oder überhaupt erst möglich machen. Durch die räumliche Darstellung wird die Situation viel klarer. Sie erkennen oft erstmals für sich oder im Team, was es wirklich, wirklich, wirklich braucht, damit die Menschen gut zusammen-arbeiten können. Denn Menschen zu verbinden ∞ Zukunft zu gestalten ist mehr als nur sachlich festzulegen, wohin die Reise gehen soll.

Ihr Dr. Kurt Schauer

[1] Die deutsche Sprache ist da ja sehr klar: Vorstellung heißt, etwas vor die Wirklichkeit zu stellen. Damit ist allerdings im Umkehrschluss die Wirklichkeit „verstellt“, weil je etwas davor gestellt wird. Diesen Prozess transparent zu machen ist ein wesentlicher Teil guter Prozessbegleitung und im Coaching. Denn die Vorstellung ist andererseits zentral dafür, dass wir die komplexe Wirklichkeit für uns überhaupt bearbeitbar machen können. Also auch hier eine deutliche Polarität in der offenen, liegenden Acht ∞.

Publikation

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